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* Die Mitarbeit von ufuq.de erfolgt im Rahmen des Kompetenznetzwerkes „Islamistischer Extremismus“ (KN:IX) mit einer Förderung im Bundesprogramm „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Schule - Radikalisierung - Prävention: Dialog zwischen Praxis und Forschung

Schule spielt für die Prävention von demokratie- und menschenfeindlichen Einstellungen eine wichtige Rolle. Als Lern- und Sozialisationsort bietet sie zahlreiche Ansatzpunkte, um Erfahrungen von Gleichwertigkeit, Zugehörigkeit und Teilhabe zu fördern und Jugendliche damit gegen extremistische Ansprachen zu stärken. Dies gilt gerade auch für die Prävention von islamistischen Einstellungen und Verhaltensmustern.

Dabei beschränken sich präventive Formate nicht auf den Unterricht. Ein ganzheitlicher Ansatz umfasst hier ebenso Angebote der schulischen und außerschulischen politischen Bildung, der Schulsozialarbeit und der Schulpsychologie, aber auch solche, die die Schulentwicklung und die Weiterentwicklung des Kollegiums begleiten.

Welche Unterrichtskonzepte und Maßnahmen sind für das jeweilige Kollegium sowie die Schülerschaft geeignet? Wie lassen sich diese Ansätze im Rahmen von Lehrplänen umsetzen und in den Schulalltag integrieren? Wie sollten Bildungsangebote und Präventionsprojekte gestaltet sein, ohne ihrerseits zu Stigmatisierung beizutragen oder extremistische Narrative zu verstärken? Und ist der Präventionsbegriff im Kontext Schule möglicherweise problematisch, weil er aus einer Sicherheitslogik heraus eher defizitorientiert ist, statt wie in der pädagogischen Praxis auf Ressourcen und Stärken zu fokussieren?

Die Webtalk-Reihe beleuchtet diese Fragen aus unterschiedlichen Perspektiven: Aktuelle Ergebnisse der Islamismus- und Radikalisierungsforschung werden ebenso vorgestellt wie Ansätze aus der politischen Bildung oder konkrete Modellprojekte der Präventionsarbeit. Bei allen Veranstaltungen geht es darum, einen Raum für den Austausch zwischen Schulleitungen, Lehrkräften, Schulsozialarbeiter:innen, außerschulischen Bildungsakteuren sowie Fachwissenschaftler:innen und Präventionsexpert:innen zu schaffen, um gemeinsam erfolgversprechende Ansätze zu diskutieren.

Alle Veranstaltungen mit Literatur- und Materialempfehlungen

Der Webtalk befasst sich mit (islamistischem) Extremismus als Unterrichtsthema in unterschiedlichen Schulfächern und Klassenstufen. Referent:innen aus der Islamwissenschaft, der praktischen Bildungsarbeit und der Präventionsarbeit diskutieren die Ziele schulischer Auseinandersetzung mit (islamistischem) Extremismus anhand von verschiedenen aktuellen Schulbucheinheiten zu politischem Extremismus. Im Mittelpunkt stehen die Fragen, wie eine differenzierte lernzielorientierte Thematisierung von Islamismus im Klassenzimmer gelingen, wie stereotypisierende und essentialisierende Darstellungen von Islam reflektiert werden und welchen Beitrag Schulbücher zur Einordnung sowie Dekonstruktion extremistischer Narrative leisten können.

Riem Spielhaus (Leibniz-Institut für Bildungsmedien | Georg-Eckert-Institut), Abdurrahman Kulaç (Wolfgang-Borchert-Schule in Berlin Spandau), Canan Korucu (ufuq.de)

 

Literatur- und Materialempfehlung

Präsentation der Vortragenden

Bundeszentrale für politische Bildung (2020): Herausforderung Islamismus. Schule und religiös begründeter Extremismus. Hintergrundwissen, Handlungsoptionen und Materialien für die pädagogische Praxis im Überblick. Verfügbar unter: https://www.bpb.de/system/files/dokument_pdf/bpb-handreichung-schule-und-religioes-begruendeter-extremismus_2021.pdf 

Christodoulou, Eleni & Szakács, Simona (2018): Prävention von gewalttätigem Extremismus durch Bildung. Internationale und deutsche Ansätze, Braunschweig: Georg-Eckert-Institut.  

Kröhnert-Othman, Susanne; Kamp, Melanie & Wagner, Constantin (2011): Keine Chance auf Zugehörigkeit? Schulbücher europäischer Länder halten Islam und modernes Europa getrennt. Ergebnisse einer Studie des Georg-Eckert-Instituts für internationale Schulbuchforschung zu aktuellen Darstellungen von Islam und Muslimen in Schulbüchern europäischer Länder, Braunschweig: Georg-Eckert-Institut: https://repository.gei.de/handle/11428/172 

Leibniz-Institut für Bildungsmedien | Georg-Eckert-Institut (2022): Gewalttätiger Extremismus und Bildung – Deutsche Schulbücher und Lehrpläne auf dem Prüfstand. In: GEI Policy Brief 2/2022, S. 1-4: https://repository.gei.de/bitstream/handle/11428/332/PolicyBrief-2-2022-web.pdf?sequence=1&isAllowed=y 

Shalaby, Radwa & Spielhaus, Riem (im Druck): Islam und Islamismus im Kontext von politischem Extremismus in aktuellen Schulbüchern für den Politikunterricht. In: Pickel, Susanne u.a. (Hrsg.): Gesellschaftliche Ausgangsbedingungen für Radikalisierung und Co-Radikalisierung. Wiesbaden: VS-Verlag.

Didaktisch aufbereitete Unterrichtsmaterialien: kostenlos zu Verfügung gestellt auf der Webplattform: https://www.zwischentoene.info/themen

Spielhaus, Riem & Shalaby, Radwa: „Islam(ismus) in Politikschulbüchern“, Handout zur Webtalkreihe Islam im Schulbuch – diversitätssensibel und multiperspektivisch?!, Hrsg.: Leibniz-Institut für Bildungsmedien | Georg-Eckert-Institut und Museum für Islamische Kunst – Staatliche Museen zu Berlin, 2022. Verfügbar unter: https://islamic-art.smb.museum/wp-content/uploads/2023/01/Handout_Islam_Politikschulbuecher.pdf 

Das Recht ist ein zentrales Mittel für den Staat, auf politische und extremistische Gewalt zu reagieren. In der jüngeren Vergangenheit rückte neben der Strafverfolgung dabei immer mehr auch die Prävention durch rechtliche Maßnahmen in den Fokus. Dabei veränderte sich das Recht, es wurden mehr Möglichkeit geschaffen, Menschen etwa zu überwachen und als sogenannte „Gefährder“ vorsorglich in Gewahrsam zu nehmen. So notwendig diese Maßnahmen zu Gefahrenabwehr erscheinen, so tief greifen sie in die ebenfalls rechtlich geschützten individuellen Grundfreiheiten ein. Die Debatte über Freiheit und Sicherheit ist für die politische Bildung junger Menschen grundlegend. Der Webtalk bietet Hintergrundinformationen hierzu für Lehrkräfte, die die Debatte am Beispiel rechtlicher Reaktionen auf politische Gewalt thematisieren wollen

Stefan Kroll, Isabelle Stephanblome (Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung)

 

Literatur- und Materialempfehlung

Präsentation der Vortragenden

Achour, Sabine & Gill, Thomas (2019): „Liebe Teilnehmende, liebe Gefährderinnen und Gefährder!“ Extremismusprävention als politische Bildung?, fes.de. Verfügbar unter: https://www.fes.de/themenportal-bildung-arbeit-digitalisierung/bildung/artikelseite-bildungsblog/liebe-teilnehmende-liebe-gefaehrderinnen-und-gefaehrder-extremismuspraevention-als-politische-bildung

Brost, Lea; Kahl, Martin; Morgenstern, Theresa & Manjana, Sold (2022): Islamismus und islamistischer Terrorismus in Deutschland seit 2001. Aktivitäten – Strukturen – Merkmale. Research Report 011, IFSH Hamburg.

Daase, Christopher & Rühlig, Tim N. (2016): Der Wandel der Sicherheitskultur nach 9/11’. In: Susanne Fischer & Carlo Masala (Hrsg.): Innere Sicherheit nach 9/11. Springer VS, Wiesbaden.

Deller, Kaja & Welker, Konstantin (2019): Der Schutz der Privatsphäre von Kindern bei Radikalisierungsverdacht Eine rechtliche Analyse im schulischen Raum, Working Paper #21, Humboldt Law Clinic Grund- und Menschenrechte. Verfügbar unter: http://hlcmr.de/wp-content/uploads/2019/12/WP-21-Der-Schutz-der-Privatsph%C3%A4re-von-Kindern-bei-Radikalisierungsverdacht.pdf

Deller, Kaja & Welker, Konstantin (2020): „Der Schutz der Privatsphäre wird kaum bedacht“ – Ein Interview zur Abwägung von Verschwiegenheits- und Meldepflichten bei Verdacht auf Radikalisierung im schulischen Kontext. Verfügbar unter: https://www.ufuq.de/aktuelles/interview-zur-abwaegung-von-verschwiegenheits-und-meldepflichten-bei-verdacht-auf-radikalisierung-im-schulischen-kontext/

Höhne, Thomas (2022): Resiliente Demokratie durch Bildung oder Erziehung? Überlegungen zum Verhältnis von Sicherheit, Demokratie und politischer Bildung. In: Caroline Bossong, Dilek Dipçin,  Philippe A. Marquardt, Frank Schellenberg & Johannes Drerup: Islamismusprävention in pädagogischen Handlungsfeldern, bpb (Bonn). Verfügbar unter: https://www.bpb.de/system/files/dokument_pdf/SR10718_Islamismuspraevention_ba.pdf

Kötter, Matthias (2008): Pfade des Sicherheitsrechts. 1. Aufl. Nomos, Baden-Baden.

Meysen, Thomas; Brandt, Leon A.; Witte, Susanne; Fakhir, Zainab & Kindler, Heinz (2022): Fachliches Handeln zum Wohl von Kindern und Jugendlichen im Kontakt mit „anderer“, fundamentalistischer und radikaler Religiosität und Weltanschauung. Deutsches Jugendinstitut e.V. (DJI), München. Verfügbar unter: https://www.socles.org/_files/ugd/b52b3f_843d483c523742e189f1ec63b3fca800.pdf

Schieder, Tobias (2022): „Wenn wir von Schulfrieden sprechen, ist die Pädagogik gescheitert“ – ein Interview mit Rechtsanwalt Tobias Schieder zum Begriff des „Schulfriedens“. Verfügbar unter: https://www.ufuq.de/aktuelles/wenn-wir-von-schulfrieden-sprechen-ist-die-paedagogik-gescheitert/

Siehe auch: PRIF@Schule – Netzwerk Friedensforschung und Bildungspraxis: PRIF@Schule (Kontakt: schule-prif(at)hsfk.de)

Was wir als problematisch wahrnehmen, ist abhängig von unseren Werten, Wissen und Erwartungen. Das Konzept des „doing social problems“ beschreibt diesen Zusammenhang für pädagogisches Handeln: In der Praxis brauchen wir Begriffe und Definitionen, um ein Problem zu adressieren, tragen damit aber zugleich zu dessen Verfestigung und Vereindeutigung bei. Dr. Katharina Leimbach hat dies am Beispiel von Islamismus und Rechtsextremismus untersucht und betont die Notwendigkeit, eigene Vorannahmen und Gewissheiten beständig zu reflektieren.

Katharina Leimbach (Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung, Universität Bielefeld)

 

Literatur- und Materialempfehlung

Präsentation der Vortragenden

Groenemeyer, Axel (2014):Soziale Praxis -Institution -Diskurse -Erfahrung: Behinderung im Problematisierungsprozess. Soziale Probleme, 25. Jahrgang, 2. Heft, S. 150-172.

Holthusen, Bernd; Hoops, Sabrina; Lüders, Christian & Ziegleder, Diana (2011): Über die Notwendigkeit einer fachgerechten und reflektierten Prävention. Kritische Anmerkungen zum Diskurs. DJI Impulse, Jahrgang, 2. Heft, S. 22-25.

Jukschat, Nadine & Lehmann, Lena (2021):„die sagen wirklich, dass das radikal ist ein Kopftuch zu tragen. Ich bin jetzt schon für Extremistin“ –Zum Umgang praktizierender Musliminnen mit stigmatisierenden Fremd(heits)zuschreibungen und Terrorismusverdacht. In: Zeitschrift für Religion, Gesellschaft und Politik5, S. 307-308.

Jukschat, Nadine & Leimbach, Katharina (2020):Radikalisierung oder die Hegemonie eines Paradigmas –Irritationspotenziale einer biografischen Fallstudie. In: Zeitschrift für Soziologie 4-5, S. 335-355.

Leimbach, Katharina (2022):Doing Radikalisierung – Maßnahmen der Radikalisierung aus empirisch-problemsoziologischer Perspektive betrachtet. Abrufbar unter: https://www.ufuq.de/aktuelles/doing-radikalisierung-massnahmen-der-radikalisierung-aus-empirisch-problemsoziologischer-perspektive-betrachtet/ 

Leimbach, Katharina (2022):Doing Radikalisierung. Eine rekonstruktive Untersuchung der Extremismusprävention. Weinheim: Beltz Juventa.

Leimbach, Katharina & Jukschat, Nadine (2023): Radikalisierung als soziales Problem. Zwischen sicherheitspolitischen Diskursen, sozialpädagogischer Praxis und Subjektivierungen. In: Soziale Probleme 34 (1), S. 11-27.

Peters, Helge (2019):Die Dialektik von Freiheit und Kontrolle. Zur Aktualität der Kontrollgesellschaft. In: Soziopolis. Abrufdatum: 18.04.2019.(Stand 09.07.2020), von: https://www.soziopolis.de/die-dialektik-von-freiheit-und-kontrolle.html 

Singelnstein, Tobias & Stolle, Peer (2012):Die Sicherheitsgesellschaft. Soziale Kontrolle im 21. Jahrhundert. Wiesbaden: Springer VS.

Zabel, Benno (2018):Das Paradox der Prävention. Über ein Versprechen des Rechts und seine Folgen.In: Puschke, Jens & Singelnstein, Tobias: Der Staat und die Sicherheitsgesellschaft. S. 55-75. Wiesbaden: Springer VS.

Bahar Aslan, Nicole Schweiß und Christina Schreck diskutieren über die Bedeutung von Selbstwirksamkeitserfahrungen für Schüler:innen und fragen, ob mangelnde Teilhabe und fehlende Zugehörigkeitserfahrungen Ausschreitungen wie in der Silvesternacht begünstigen können. Sie berichten aus Gesprächen, die sie dazu mit ihren Schüler:innen geführt haben, und formulieren Anregungen, wie sich solche Eskalationen in Unterricht und Schule vorbeugen lassen.

Bahar Aslan (Lehrerin und Autorin), Christina Schreck, Nicole Schweiß (Lehrerinnen und Hosts des Podcasts „Kleine Pause – Begegnungen in der Teeküche“)

 

Literatur- und Materialempfehlung

Ausgewählte Beratungs- und Meldestellen:

Unabhängige Beratungsstelle in Berlin: Anlaufstelle für Diskriminierungsschutz an Schulen (ADAS)

Beratung und Unterstützung bei Diskriminierung (Berlin)

Die Ombudsstelle unterstützt und berät kostenfrei bei der Durchsetzung der Rechte nach dem Berliner Landes-Antidiskriminierungsgesetz

Berliner Antidiskriminierungs-App „AnDi“

Berliner Register - Meldestelle für Berlin (Diskriminierung und extrem rechte Aktivitäten)

DEXT - Fachstellen für Demokratieförderung und phänomenübergreifende Extremismusprävention

Ausgewählte Literaturempfehlungen:

Berhe, Betiel (2023): Nie mehr leise. Die neue migrantische Mittelschicht. Berlin: Aufbau Verlag. 

Czollek, Leah Carola; Perko, Gudrun; Kaszner Corinne; Czollek; Max (2019): Praxishandbuch Social Justice und Diversity: Theorien, Training, Methoden, Übungen. 2., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Weinheim: Beltz Juventa.

Erkurt, Melisa (2020): Generation Haram Warum Schule lernen muss, allen eine Stimme zu geben. Wien: Paul Zsolnay Verlag.

Yumurtacı, Haluk; Lutz, Anna Lena; Rupp, Eva; Kırömeroğlu, Elif; Guy, Stephen (2023): Anti-Rassismus für Lehrkräfte. Handlung reflektieren - Sensibilität schaffen - Diskriminierung vorbeugen. Mülheim an der Ruhr: Verlag an der Ruhr.

Weiterführende Materialien:

Podcast: Kleine Pause. Begegnungen in der Teeküche (instagram)

Reaktionsmöglichkeiten bei diskriminierenden Äußerungen in pädagogischen Kontexten. Teil 1

Podcast: Das IRAN update

Schüler*innenstipendienprogramm im Ruhrgebiet

Der Beitrag widmet sich den Bedarfen, die Lehrkräfte im Umgang mit religiös begründeten Konflikten sowie (vermeintlicher) islamistischer Radikalisierung im Schulkontext identifizieren. Die Ergebnisse weisen auf deutliche Fort- und Weiterbildungsbedarfe der Lehrkräfte hin, um über kulturelle, sozio-ökonomische und religiöse Unterschiede hinweg in der Schule gesellschaftliche Kohäsion zu fördern. Daran anknüpfend werden auf Basis einer Interviewstudie mit Dozierenden an Standorten für Islamische Theologie Chancen und Herausforderungen für die Radikalisierungsprävention an Schulen analysiert. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf dem islamischen Religionsunterricht, an den hohe gesellschaftliche Erwartungen hinsichtlich Demokratieförderung und Prävention geknüpft werden. Kritische Stimmen warnen hingegen vor einer Überfrachtung und Überforderung.

Eike Bösing, Alexandra Schramm (Universität Vechta)

 

Literatur- und Materialempfehlung

Präsentation der Vortragenden

Allgemeine Literaturempfehlungen zum Thema

Kulaçatan, Meltem (2023): Systemische Herausforderungen für Angebots- und Bedarfsstrukturen der schulischen Präventionsarbeit – Schwerpunkt NRW. Forschungspapier 5, Bonn. Online

Stein, Margit/Zimmer, Veronika (2022): Die Rolle des islamischen Religionsunterrichts in der Prävention islamistischer Radikalisierung – Ergebnisse einer Dokumentenanalyse der Modulbeschreibungen der Studiengänge der Islamischen Theologie. In: Zeitschrift für praxisorientierte (De-)Radikalisierungsforschung ZepRa, 1 (1), 35-73. 

Stein, Margit/Zimmer, Veronika/Kart, Mehmet/Rother, Petra/von Lautz, Yannik/Bösing, Eike/Ayyildiz, Caner (2021): Der islamische Religionsunterricht als Mittel der Radikalisierungsprävention. In: IUBH Discussion Papers Sozialwissenschaften, 5, 1-20.

Von Lautz, Yannick/ Bösing, Eike/ Stein, Margit/ Kart, Mehmet (2022): Die  Bedeutung der Schule für die Prävention von islamistischer  Radikalisierung und Deradikalisierung. Online-Portal Infodienst Radikalisierungsprävention der Bundeszentrale für politische Bildung. Online
 

Zur Entwicklung des IRU:

  • Mediendienst Integration (2020). Religion an Schulen. Islamischer Religionsunterricht in Deutschland. Mai 2020. Online
  • Akademie für Islam in Wissenschaft und Gesellschaft (AIWG) (2020): Islamischer Religionsunterricht in Deutschland – Qualität, Rahmenbedingungen und Umsetzung. Frankfurt a.M.

Praxismaterialien für den IRU:

Welche Rolle kann Schule im Kontext der Islamismusprävention spielen? Oft werden Schulen mit dieser Aufgabe betraut, ohne dass vorher klar ist, welche Zuständigkeiten bei welchen Akteuren liegen und wie ein pädagogischer Umgang mit sich radikalisierenden Schüler*innen aussehen kann. Wie sehr sind Schulen zwischen ihrem Auftrag der politischen Bildung und dem Anspruch von Prävention hin- und hergerissen und was genau bedeutet eigentlich Islamismusprävention im Bildungskontext – nicht nur für die pädagogischen Akteure, sondern auch für Schüler:innen? Dieser Webtalk gibt einen Einblick in die praktische Umsetzung dieser Fragen an einer Schule in Berlin.

Gabi Elverich (Fritz-Karsen Schule, Berlin), Philippe Marquardt (TU Dortmund)

 

Literatur- und Materialempfehlung

Bossong, C. et al. (Hrsg.) (2022): Islamismusprävention in pädagogischen Handlungsfeldern. Rassismuskritische Perspektiven. Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung/bpb.

Bröckling, U. (2019): „Prävention: Die Macht der Vorbeugung“. In: Ders.: Gute Hirten führen sanft. Über Menschenregierungskünste. Berlin: Suhrkamp, S. 73-112.

Fadil, N./Ragazzi, F./De Koning, M. (Hrsg.) (2019): Radicalization in Belgium and the Netherlands. Critical Perspectives on Violence and Security. London: I.B. Tauris

Islamophobia Studies Yearbook 2020 / Jahrbuch für Islamophobieforschung 2020. Muslims under general suspicion / MuslimInnen unter        Generalverdacht. Islamophobia Studies Yearbook 2020 / Jahrbuch für Islamophobieforschung 2020 (11). Wien, Hamburg: new academic press.

Kundnani, Arun (2014): The Muslims are Coming. Islamophobia, Extremism and the Domestic War on Terror. London [u.a.]: Verso.

Logvinov, M. (2018). Das Radikalisierungsparadigma. Eine analytische Sackgasse der Terrorismusbekämpfung? Wiesbaden: Springer VS.

Malthaner, S. (2017). ,Radicalization. The Evolution of an Analytical Paradigm‘, European, Journal of Sociology, 58, 3 (2017),               369–401.

Sedgwick, M. (2010). ,The Concept of Radicalization as a Source of Confusion‘, Terrorism and           Political Violence, 22, 479–494.

ADAS/Life e.V. (Hg.)(2020): Schutz vor Diskriminierung an Schulen. Ein Leitfaden für Schulen in Berlin, Berlin.

ADAS/ Life e.V. (Hg.) (2021): Religion und Glauben an der Schule. Diskriminierungserfahrungen muslimischer Jugendlicher in Berliner Schulen, Berlin.

De Souza Martins, Adrian/Elverich, Gabi: Respect Coaches – Gelingende Kooperation von Schule und außerschulischer Bildung zur Stärkung der Demokratiebildung, in: POLIS 2/2019, S.14-18.

Elverich, Gabi: Demokratische Schulentwicklung und Politische Bildung, in: Achour, Sabine/Gill, Thomas (Hg.):Partizipation und politische Teilhabe mit allen: Auftrag politischer Bildung, Frankfurt/M. 2023, S.53-65.

Aktion Gemeinwesen und Beratung e.V. (Hg.): CleaR – Clearingverfahren gegen Radikalisierung. Praktische Handreichung zur Radikalisierungsprävention im schulischen Kontext, o.A.

Foitzik, Andreas/Holland-Cunz, Marc/Riecke, Clara: Praxisbuch Diskriminierungskritische Schule, Weinheim Basel 2019.

Das Konzept der Demokratiestunde ist eine interaktive Demokratieförder- und Präventionsmaßnahme für Schulen. Sie wird im Rahmen des Forschungsvorhabens „Radikaler Islam versus radikaler Anti-Islam" konzipiert als Interaktionsformat zur Stärkung demokratischer Selbstwirksamkeit der Schüler:innen, als gelebte Demokratie in der Schule. Der Austausch beginnt zunächst auf Klassenebene, etwa als wöchentliches Format zwischen den Schüler:innen und bezieht im nächsten Schritt die Lehrer:innen ein. Nach einer kurzen Einführung in das Konzept werden erste Erfahrungen aus einem Berufskolleg und einer Gesamtschule in der Rhein-Ruhr-Region vorgestellt.

Peter Krumpholz (Universität Duisburg-Essen)

 

Literatur- und Materialempfehlung

Informationen zur Demokratiestunde inklusive Materialien für den Unterricht

Immer wieder kommt es in der Schule zu emotional stark aufgeladenen Situationen. Konflikte können sich an aktuellen Ereignissen wie Anschlägen, an politischen oder militärischen Auseinandersetzungen entzünden, aber auch an immer wiederkehrenden Themen und Unterrichtsgegenständen, zum Beispiel in der politischen Bildung. Auch Erfahrungen von Diskriminierung und Ungleichbehandlung spielen im Schulalltag eine wichtige Rolle und sind stark emotionsbehaftet. Wie können Lehrkräfte damit gut umgehen – und welche Potenziale bieten Emotionen auch für das Miteinander und das Lernen?

Marie Jäger (cultures interactive e.V.)

 

Literatur- und Materialempfehlung

Besand, Anja/ Overwien, Bernd/ Zorn, Peter (Hrsg.) (2019):Politische Bildung mit Gefühl, Bonn.

Besand, Anja (2016): Zum Verhältnis von Emotionalität und Professionalität in der politischen Bildung. In: Heinrich-Böll-Stiftung (Hrsg.): Ideologien der Ungleichwertigkeit. Berlin, S. 77-83. Online

Cultures Interactive: Blickwinkel #4. Emotionen in Politik und Prävention, Frühjahr 2023.

Informationen zur Unterrichtsmethode "Emotionskochtopf" zum Thema Nahostkonflikt

 

 

Im Webtalk sollen sowohl empirische Befunde zum Thema "Antisemitismus an Schulen" als auch erste Ansätze von Präventionskonzepten vorgestellt werden. Zusammen mit dem Praxispartner Netzwerk für Demokratie und Courage e.V. diskutieren wir Konsequenzen berichteter Antisemitismuserfahrungen für die politische Bildungsarbeit.

Heiko Beyer, Melanie Reddig (Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf), Sylvia Riemschneider (Netzwerk für Demokratie und Courage e.V.)

 

Literatur- und Materialempfehlung

Präsentation 1 der Vortragenden

Präsentation 2 der Vortragenden

Wenn es um die Prävention von Radikalisierungstendenzen geht, sind die Erwartungen, die an Schulen herangetragen werden, groß. Allerdings stellen diese Erwartungen Schulen auch vor große Herausforderungen. Oft fühlen sie sich auf diese Aufgabe nicht ausreichend vorbereitet oder es fehlt an Zeit und Strukturen um ganzheitliche Präventionskonzepte aufzustellen. Mittlerweile gibt es zahlreiche Angebote auf Bundes- und Landesebene, die Schulen und Kollegien im Umgang mit antidemokratischen und menschenfeindlichen Einstellungen und Verhaltensweisen unterstützen. Am Beispiel des Bundesprogramms „Respekt Coaches“, der Fachkräfte Systemberatung Extremismusprävention/Schulpsychologie NRW und dem Projekt „Starke Lehrer - starke Schüler“ werden unterschiedliche Zugänge und Ansätze vorgestellt, die in den vergangenen Jahren umgesetzt wurden.

Sascha Horn (Fachstelle JMD Respekt Coaches), Michael Wetekam (Landesstelle Schulpsychologie und Schulpsychologisches Krisenmanagement NRW), Dagmar Peterhänsel (Projektleitung „Starke Lehrer – starke Schüler“)

 

Literatur- und Materialempfehlung

Präsentation der Vortragenden 

Präsentation der Vortragenden

Präsentation der Vortragenden