Jüdische Perspektiven auf Antisemitismus — Leerstellen und Potenziale (Online)

Das Projekt ArenDt veranstaltet am 30. Nov. 2023, 09:30 - 17:30 eine interdisziplinäre Tagung zu jüdischen Perspektiven in der Antisemitismusforschung an der Universität Düsseldorf. Die Veranstaltung wird online stattfinden.

 

Seit Jahrzehnten belegen die Zahlen von wissenschaftlichen Studien und NGOs, dass antisemitische Einstellungen fest in der Mitte der Gesellschaft verankert sind und dadurch für Jüdinnen und Juden in Deutschland ein permanentes Problem darstellen. Dennoch wurde in Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft lange Zeit eher über als mit Jüdinnen und Juden gesprochen, wenn es um Antisemitismus geht. In jüngster Zeit lassen sich jedoch erste Anzeichen eines Umdenkens beobachten. Die Antisemitismusforschung hat inzwischen begonnen, auch die Erfahrungen und Perspektiven von Jüdinnen und Juden verstärkt in den Blick zu nehmen. Im Vergleich zur Erforschung antisemitischer Einstellungen und Ressentiments ist dieser Bereich des Phänomens nichtsdestotrotz noch relativ wenig beleuchtet. Dies möchten wir zum Anlass nehmen, in Form einer Tagung eine Plattform für den Austausch zwischen verschiedensten theoretischen und methodischen Zugängen zu bieten.

Auf Grundlage diverser Fachvorträge mit theoretischer wie empirischer Ausrichtung möchte die Tagung zum einen bisherige Leerstellen in der Forschung aufzeigen und zum anderen Potenziale und mögliche Herausforderungen, die sich aus der Integration von Betroffenenperspektiven in eine interdisziplinäre Antisemitismusforschung ergeben, diskutieren. Grundlegend hierfür ist eine Bestandsaufnahme des heterogenen Feldes der Antisemitismusforschung sowie der Repräsentation jüdischer Perspektiven. Dabei soll neben einer allgemeinen Erfassung des derzeitigen Antisemitismus in seinen verschiedenen Formen auch dessen Verbreitung in spezifischen gesellschaftlichen Bereichen und Institutionen wie z. B. bei der Polizei oder an Schulen diskutiert werden. Auch der Kontext gesamtgesellschaftlicher, z. T. politischer Debatten soll dabei stets unter Beachtung der spezifischen Bedeutung für jüdische Lebenswelten in den Blick genommen werden.

Hier können Sie sich kostenlos zur Tagung anmelden.

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