Eckdaten

Leitung:

  • Prof. Dr. Margit Stein, Universität Vechta
  • Prof. Dr. Mehmet Kart, IU Internationale Hochschule, Hannover
     

Wissenschaftliche Mitarbeiter:innen:

  • Yannick von Lautz
  • Eike Bösing


Laufzeit: 11/2020 - 10/2024

  • TP 1: IU Internationale Hochschule Hannover, Fachbereich Soziale Arbeit
  • TP 2: Universität Vechta, Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik im Fachbereich Erziehungswissenschaften

    Praxispartner

    • Wegweiser - Gemeinsam gegen Islamismus (Standort Köln) (Website)
    • CHAMPS-Projekt (Website)

    Aktuelle Publikationen

    • Kart, Mehmet/Bösing, Eike/von Lautz, Yannick/Stein, Margit (2024): Sozioökonomische Marginalisierung als Bedingung islamistischer Radikalisierung junger Menschen - Eine qualitative Interviewstudie mit Beratungsstellen und Primärbetroffenen. In: Middendorf, Tim/Parchow, Alexander (Hg.): Junge Menschen in prekären Lebenslagen –Theorien und Praxisfelder der Sozialen Arbeit. Beltz Juventa Verlag, S. 332-343.
    • Bösing, Eike/von Lautz, Yannick/ Kart, Mehmet; Stein, Margit (2023): Gender Constructions in the Prevention of and Deradicalization from Islamism in Germany. In: Journal for Deradicalization 37, 140-172. [Download]
    • Bösing, Eike/von Lautz, Yannick/Stein, Margit (2023): Herausforderungen und Bedarfe im Umgang mit religiöser Vielfalt und religiös begründeten Konflikten im Schulalltag. In: Schuppener, Saskia/Leonhardt, Nico/Kruschel, Robert (Hg.): Inklusive Schule im Sozialraum. Wiesbaden: Springer VS, 199-216.

    Strukturelle Ursachen der Annäherung an und Distanzierung von islamistischer Radikalisierung (Distanz)

    Entwicklung präventiv-pädagogischer Beratungsansätze

    Das Projekt „Distanz“ beschäftigt sich mit der Fragestellung, welche individuellen und strukturellen Faktoren Deradikalisierungs- und Distanzierungsprozesse beeinflussen. Mit Hilfe von Interviews werden dafür die Erfahrungen von Praktiker:innen aus Beratungsstellen der Präventionsarbeit erhoben. Interessant ist dabei ihr Wissen zur Entstehung von Radikalisierung (Annäherungsprozesse) bei jungen Menschen, aber besonders, zur gelungenen Distanzierung von islamistischem Extremismus. Ergänzend dazu analysiert das Projekt Biografien von inzwischen deradikalisierten Jugendlichen und jungen Erwachsenen

    In einem zweiten Schritt erforscht Distanz, welche pädagogischen Präventionsmaßnahmen oder -projekte besonders erfolgreich sind, um Radikalisierung entgegenzuwirken und Distanzierung zu fördern. Im Fokus der Forschung stehen strukturelle Ansätze, die im Kontext der Familie, in Schulen, Arbeitsstätten und in (religiösen) Einrichtungen angewendet werden können. Das Projekt Distanz begleitet und evaluiert dazu zwei Präventionsmaßnahmen. Es sichtet und systematisiert darüber hinaus bisherige Ansätze und Angebote der Deradikalisierungsarbeit. Außerdem führt es quantitative Erhebungen durch, um im Sozialraum Schule die Bedarfe und Herausforderungen von Lehrkräften und Sozialarbeiter:innen zu erfassen.

    Gemeinsam mit Praxispartner:innen erarbeitet Distanz anhand der Forschungsergebnisse  neue Modelle, Fortbildungen und pädagogische Präventionsansätze. So werden neben Präventionsmaßnahmen für Beratungsstellen und Sozialarbeiter:innen auch Unterrichtskonzepte für interessierte Lehrkräfte entstehen. Die entwickelten Workshops und Konzepte sollen praxisnah ausgestaltet sein. Die Ergebnisse fließen außerdem in eine Handreichung für die Präventionsarbeit.


    Film "Das Projekt Distanz" | Länge 2"01' | Realisation Ute Seitz // Philipp Offermann | PRIF 2021

     

    Das Projekt Distanz beschäftigt sich mit Prozessen der (De-)Radikalisierung von islamistischen Strukturen. Es untersucht Ursachen, Wendepunkte und Muster in Abkehrdynamiken. „Diese Prozesse gelten größtenteils noch als Blackbox. Das möchten wir aufbrechen“, sagt Projektleiter Prof. Dr. Mehmet Kart. Im Interview mit RADIS berichtet er anekdotisch von ersten Erkenntnissen und verweist auf Chancen für die Präventionspraxis, die sich aus seiner Forschung ergeben könnten.