Eckdaten

Leitung: 

  • Prof. Dr. Andreas Zick, Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG), Universität Bielefeld
  • Prof. Dr. Sebastian Kurtenbach, FH Münster, Fachbereich Sozialwesen

Laufzeit: 10/2020 - 09/2024

Aktuelle Publikationen

  • Becker, Jan (2022): Die Linke im urbanen Raum. Forschungsstand räumlicher Produktionsprozesse, Bielefeld/Münster. Beitrag zur Schriftenreihe "Radikalisierende Räume". [Download]
  • Kurtenbach, Sebastian/Schumilas, Linda/Zick, Andreas (2022): Raumbezogene Radikalisierungsprävention. Skizzierung einer Strategie zur Implementierung fallunspezifischer und -spezifischer Handlungsansätze. In: Behn, Sabine/Hecking, Britta Elena/Hohmann, Kayra/Schwenzer, Victoria (Hg.). Raum, Resilienz und religiös begründete Radikalisierung. Radikalisierungsprävention in städtischen Räumen, Bielefeld: transcript Verlag, 83-100.
  • Linßer, Janine/Kurtenbach, Sebastian/Küchler, Armin/Weitzel, Gerrit/Zick, Andreas (2022): Skizze eines Projekts zu den räumlichen Mustern von Radikalisierung und Ansatzpunkte für den Transfer in die Prävention. In: Behn, Sabine/Hecking, Britta Elena/Hohmann, Kayra/Schwenzer, Victoria (Hg.). Raum, Resilienz und religiös begründete Radikalisierung. Radikalisierungsprävention in städtischen Räumen, Bielefeld: transcript Verlag, 53-66.

Radikalisierende Räume (RadiRa)

Untersuchung der Rolle von Stadtteilen für salafistische Radikalisierung bei gleichzeitiger Entwicklung eines raumbezogenen präventiven und intervenierenden Ansatzes der Sozialen Arbeit

Die Rolle des Raumes, im Sinne einer lokalen Lebenswelt, wurde in der Radikalisierungsforschung bislang kaum systematisch untersucht. Zwar identifizieren verschiedene Studien Räume als Orte der Radikalisierung, sprechen ihnen dabei aber keinen eigenständigen Effekt zu. Vielmehr werden meist Risikofaktoren und Prozesse von Radikalisierungsverläufen modelliert. 

Das Projekt „Radikalisierende Räume“ (RadiRa) möchte diese Leerstelle füllen. RadiRa erforscht Raum als Einflussfaktor auf salafistische Radikalisierungsprozesse. Ziel ist es, ein Verständnis über die räumlichen Kontextbedingungen zu entwickeln, unter denen salafistische Radikalisierungsverläufe stattfinden. Außerdem sollen die Möglichkeiten sozialpädagogischer Intervention im Rahmen von Prävention gestärkt werden.

Forschungspraktisch werden aufeinanderfolgend drei deutsche Stadtteile jeweils ein Jahr lang interdisziplinär untersucht: Neben einer ethnografischen Erhebung des jeweiligen Stadtteillebens und den salafistischen ‚Hotspots‘ darin, werden standardisierte Befragungen sowie leitfadengestützte Interviews mit Expert:innen- und Bewohner:innen durchgeführt.

Zu Beginn und zum Abschluss des Projektes sowie zu jeder Feldphase werden Workshops mit Praktiker:innen organisiert. Im permanenten Austausch mit Akteur:innen der Sozialen Arbeit entwickelt RadiRa Präventionsmaßnahmen, die an unterschiedlichen Punkten im Radikalisierungsverlauf anknüpfen. Ergebnisse wie Projektpublikationen, Dokumentationen der Feldforschungen und Lehrforschungsprojekte werden auf einer Projektplattform open access zur Verfügung gestellt.


Film "Das Projekt RadiRa" | Länge 2"17' | Realisation Ute Seitz // Philipp Offermann | HSFK 2022

Haben Räume einen Effekt auf die Anfälligkeit für Radikalisierung von Personen? Für diese Frage interessiert sich das Projekt RadiRa und forscht dazu im Bereich des islamistisch motivierten Extremismus. Im Interview mit RADIS berichten Prof. Dr. Sebastian Kurtenbach und Prof. Dr. Andreas Zick, warum gerade Nischenräume für Extremist:innen attraktiv sind und wie ihre Forschung zu einer Professionalisierung der Präventionsarbeit beitragen könnte.