Task Force Islamismusprävention

Ein Gremium von Expert*innen erarbeitet Handlungsempfehlungen zu Deradikalisierung und Prävention.

Julian Junk, Michael Kiefer und Mouhanad Khorchide aus der RADIS-Förderlinie wurden in die Task Force Islamismusprävention des Bundesinnenministeriums (BMI) berufen. Die für zwei Jahre geplante Task Force wurde von Innenministerin Nancy Faeser initiiert und setzt sich aus Wissenschaftler*innen u. a. der Extremismusforschung, Religionspädagogik und Islamwissenschaften sowie Praktiker*innen verschiedener Sicherheitsbehörden und Präventionsstellen zusammen. Sie soll die Bundesregierung zu aktuellen und langfristigen Herausforderungen im Bereich Islamismus beraten und dazu halbjährliche Briefings erstellen. Dabei steht insbesondere die Frage im Vordergrund, wie vorliegende Erkenntnisse aus Wissenschaften und Praxis in konkrete Handlungsempfehlungen übersetzt werden können. 

„Immer häufiger sehen wir junge Täter, die sich im Netz und in Chats radikalisiert haben. Diese Radikalisierungsprozesse müssen wir früher erkennen und stoppen“, so BM Faeser im Rahmen der Auftaktsitzung am 01.10.2024. Die Task Force soll bestehende Projekte und Strategien zu Deradikalisierung stärken und ausbauen, die Beratungsstelle des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) verbessern. Ein weiteres Ziel der Task Force ist, auf neue Online-Phänomene islamistischer Radikalisierung und Rekrutierung zu reagieren. Als ersten Schwerpunkt nimmt sie die „Bekämpfung von Online-Radikalisierung junger Menschen vor dem Hintergrund der aktuellen Sicherheitslage“ in den Fokus. Anlass hierfür ist die Zunahme islamistischer bzw. salafistischer Propaganda, Radikalisierung und Rekrutierung über Messenger-Dienste wie WhatsApp, Snapchat, Telegram und insbesondere TikTok. Daher widmet sich die Task Force zunächst dem Einfluss digitaler und sozialer Medien auf Radikalisierungsverläufe von jungen Menschen und wird neue Ansätze für eine effektivere Prävention im Netz entwickeln. Julian Junk begrüßt den netzwerkorientierten Ansatz der Task Force: „Prävention ist Netzwerkarbeit, ebenso die Forschung zu Islamismusprävention sowie die Beratung in diesem Bereich. Die Zusammensetzung der Task Force spiegelt dies wieder und sie wird noch viele weitere Expertisen und Disziplinen einbinden."